SMS group hat bei Deutsche Giessdraht in Emmerich (Deutschland) einen kompletten Kupfer-Schachtofen mit der Steuerung ausgetauscht. Die Modernisierung dauerte nur zweimal drei Wochen und erfolgte während der regulären Sommerstillstände.
Die Deutsche Giessdraht GmbH, ein Unternehmen der Aurubis Group Deutschland, stand vor der Aufgabe, ihren über 40 Jahre alten Schachtofen zur Herstellung von Kupfer-Gießwalzdraht nicht nur wettbewerbsfähig zu halten, sondern auch die gestiegenen Umwelt-, Sicherheits- und Emissionsanforderungen zu erfüllen. Eine große Herausforderung an das Projekt war ein begrenztes Zeitfenster, da es jeden Sommer nur einen Stillstand von maximal drei Wochen gibt, um die Kunden ansonsten durchgehend beliefern zu können. In einem engen Austausch wurde ein unkonventionelles Konzept erstellt, bei dem die kundenspezifischen Wünsche berücksichtigt wurden. Der gesamte Umbau wurde in zwei Baustufen aufgeteilt, um im Rahmen der üblichen Stillstände den Umbau durchzuführen. Nur durch die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte die Umsetzung im vorgegebenen Zeitrahmen pünktlich und vollständig realisiert werden.
Erste Phase der Modernisierung: Vereinfachte Steuerung
In der ersten Baustufe 2018 wurde die Modernisierung der Steuerungs- und Sicherheitseinrichtungen durchgeführt und Vorbereitungen für das Fundament des neuen Schachtofens für Kupfer getroffen. Die moderne Steuerung ist eine deutliche Vereinfachung für den Bediener und liefert gleichzeitig eine transparente Darstellung der Daten.
Mit den Erfahrungen während der Nutzung dieser neuen Regelung ergaben sich weitere Optimierungs- und Kundenwünsche. Diese wurden dann auch während der zweiten Baustufe umgesetzt. Des Weiteren wurde auch die Brennerversorgung optimiert und erneuert. Durch die nun gleich gestaltete Brennerkonfigurierung ergibt sich eine hohe Flexibilität beim Austausch der Brenner.
Zweite Phase der Modernisierung: Austausch des Schachtofens
Für diese zweiten Phase der Modernisierung wurden außergewöhnliche Ideen umgesetzt, die nur durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich war. So wurde zur Verkürzung der Montagezeit das untere Ofensegment bereits vor dem Einbringen ins Gebäude vor Ort ausgemauert und erst dann eingebaut. Üblicherweise wird sonst ein Ofen erst komplett montiert und dann ausgemauert. Die nötige Trockenzeit hätte aber den nötigen Zeitrahmen wesentlich verlängert.
Im Sommerstillstand 2019 vergingen nur drei Wochen zwischen dem kompletten Kaltblasen des Kathodenschachtofens bis zum erneuten Aufheizen des Ofens. Nach knapp vier Wochen waren bereits die ersten 1.000 Tonnen dg-RheinRodTM produziert. Dieser verkaufsfähige Kupferdraht erfüllte somit die ambitionierten Anforderungen der Deutsche Giessdraht GmbH und ihrer zahlreichen Kunden.
Es handelte sich um ein sogenanntes Brownfield- Projekt, das bedeutet die neue Anlage musste in die vorhandene Umgebung hineinpassen. Diese Anforderung haben die Ingenieure der SMS group hervorragend gelöst.